Externe DAB Antenne

In den ländlichen Regionen ist es teilweise nicht ganz einfach einen durchgehenden Empfang der DAB Radiostationen zu bekommen. Wenn man zudem nur einen Empfänger hat, der mit einer kurzen Wurfantenne ausgestattet ist, wird es schwierig DAB-Sender ohne Unterbrechung zu empfangen.

Zum Beispiel in Meschede kommen für den Empfang folgende DAB Sender in Betracht:

Sender Kanal Frequenz
[MHz]
ERP
[kW]
Ensemble
Hunau, Hochsauerland 9D 208,064 4 Mein NRW
Stimmstamm 11D 222,064 1 Radio für NRW (WDR)
Hunau, Hochsauerland 5C 178,352 1 DR Deutschland
Langenberg 9B 204,640 10 Antenne DE
Olsberg 11D 222,064 1 Radio für NRW (WDR)

Eine umfangreiche Senderliste findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_DAB-Sender_in_Deutschland
Eine Frequenzliste ist hier zu finden: https://de.wikipedia.org/wiki/T-DAB-Frequenz

Eine externe Antenne verspricht sicherlich eine deutliche Verbesserung des Empfangs. Also Wurfantenne entfernen und eine Antennenbuchse einbauen. Aber welche Antenne verwendet man dann. Nachfolgend wird der Bau einer Antenne beschrieben, die aus Komponenten besteht, welche vermutlich in der Bastelkiste schon vorhanden oder im Baumarkt zu bekommen sind.

Der Artikel „Half-Wave Flower Pot Antenna“ von VK2ZOI inspirierte mich zum Bau einer Empfangsantenne für DAB Radiostationen. Es wird eine Halbwellenantenne beschrieben, die aus 75Ω Antennenkabel besteht.

Aufbau und die Abmessungen der Antenne

Die eigentliche Antenne besteht aus einem Koaxialkabel-Stück. Der Aufbau ist dreigeteilt.

Das obere Teilstück ist λ/4 * v lang. Hier wurde zunächst die äußere Kabelhülle und dann auch die Abschirmung des Koaxialkabels entfernt.

Der zweite Teil ist ebenfalls λ/4 * v lang. Hier wird das Koaxialkabel unverändert belassen.

Der dritte und unterste Abschnitt besteht aus einer Drosselspule, die aus 8 Windungen  des Koaxialkabels besteht, das auf ein 25mm PVC-Rohr aufgewickelt ist.

Nach der Spule darf das Kabel eine beliebige Länge haben und sollte so lang sein, dass gerade der Empfänger erreicht werden kann.

Die Größe von lambda ( λ ) wird durch die Frequenz des zu empfangenden Senders bestimmt. Bei mehreren Sendern sollte die Antenne auf die Frequenz des entferntesten Senders abgestimmt werden.  Bei in etwa gleichen Entfernungen wählt man die niedrigste Frequenz.

Lambda λ berechnet sich aus der Lichtgeschwindigkeit c  (300.000.000 m/s) und der Frequenz f in Hz. Die Formel lautet dann wie folgt:  λ = c / f.

Für die einfachere Berechnung hier eine abgestimmte Größengleichung:

Am Standort Meschede dürften die beiden schwächsten Sender die Hunau und der Langenberg sein. Es wird wie beschrieben dann die niedrigste Frequenz, also der Kanal 5C mit der Mittenfrequenz 178,352MHz, für das Antennensetup gewählt. Das gewählte λ für diese Frequenz beträgt somit: 168 cm und λ/4 damit 42cm.

Für die mechanische Länge muss noch der Verkürzungsfaktor v berücksichtigt werden, der bei dem hier gewählten Kabel 0,85 beträgt. Die beiden in der Zeichnung markierten Kabelabschnitte haben somit eine Länge von 36 cm.

Bitte berücksichtigen, dass es auch 75Ω Kabel mit anderen Verkürzungsfaktoren gibt. Wenn man wählen kann, sollte der zahlenmäßig höchste Verkürzungsfaktor gewählt werden. Die wirksame Antennenfläche ist dann größer

Detailzeichnung der Drosselspule. Es sind 8 Windungen des Koaxialkabels auf einem PVC Rohr von 25mm Durchmesser erforderlich. Der Abstand zwischen den beiden Bohrungen richtet sich nach dem Durchmesser des gewählten Kabels.

Hier nun die bebilderte Baubeschreibung:

Hier die Gesamtansicht der Antenne. Das Antennenkabel wird nach unten aus dem PVC-Rohr herausgeführt. Diese Länge richtet sich nach der Entfernung zum Empfänger.

Für die Montage markiert man sich auf dem Koaxialkabel die Längen der beiden oberen Elemente. Dann im oberen Abschnitt die Abschirmung und den Kabelmantel entfernen.

In das PVC Rohr bohrt man dann im Abstand von λ/4 * v vom oberen Ende das erste Loch. Die zweite Bohrung wird im Abstand von 7 * Kabeldurchmesser (Abstand zwischen den Bohrungen) gesetzt.

Anschließend wird das Koaxkabel bis zur zweiten Markierung durch die obere Bohrung geschoben.

Nun werden die 8 Windungen aufgebracht und dann das andere Ende des Kabels nach unten durch die zweite Bohrung geschoben.

Dann nur noch einen Stecker montieren und die Antenne kann in Betrieb genommen werden.

Am unteren Ende der Antenne wurde das PVC-Rohr bewusst länger gelassen, um bei einer evtl. Montage im freien hier die Befestigung zu ermöglichen.

Hier wurde noch am oberen Ende eine Aufhängung aus Holz angeklebt, um die Antenne im Gebäude aufhängen zu können.

Bei einer Montage im Freien sollte eine Befestigung am unteren Ende der Antenne erfolgen. An deren Spitze ist dann eine wasserdichte Kappe aufzusetzen.

Fazit:

Mit der ursprünglich im Radio verbauten Wurfantenne konnte das Ensemble „DR Deutschland“ vom Sender auf der Hunau empfangen werden. Dies allerdings nur mit zahlreichen Aussetzern. Zusätzlich war auch das Ensemble „Radio für NRW“ vom Senderstandort in Olsberg zu empfangen. Hier waren die Signale zwar besser aber auch noch nicht ständig stabil.

Nach dem Anschließen der neuen Antenne konnten alle Sender, die in der oben beschriebenen Tabelle aufgelistet sind, gut empfangen werden. Lediglich beim Ensemble Antenne DE zeigen sich noch Aussetzer. Bei einer Montage der Antenne im Freien werden sicherlich alle Sender einwandfrei zu empfangen sein.