EFHW Antenne für SOTA Aktivitäten

Die meistgenutzten SOTA-Frequenzen liegen im 20m und 40m Band. Deshalb stellt sich dem SOTA-Aktivierer die Frage nach einer leichten und effizienten Antenne für diese beiden Afu-Bänder. Eine Antenne für Portabelbetrieb auf einem der Gipfel sollte zudem schnell und ohne große Mühen aufgebaut werden können.

Bei Verwendung eines Halbwellendipols für 40m ist dann jeder Schenkel 10m lang. Man benötigt also am Aufbauort  einiges an Platz. Darüber hinaus belastet ein mittig einzuspeisender Dipol schon deutlich einen Glasfiber-Teleskopmast. Zum einen muss neben der Antenne ja auch noch das Kabel mit in die Höhe gebracht werden. Zum Anderen kann meist der Dipol nicht sehr symmetrisch aufhängt werden, so dass sich der Mast dann deutlich in eine Richtung durchbiegt.

Als Alternative zum Dipol bietet sich deshalb eine vertikal aufgehängte EFHW-Antenne an. EFHW steht dabei für Endgespeiste Halbwellenantenne. Dies Antenne hat mit einer Verlängerungsspule für die Bänder 40m, 20m und 10m eine Länge von ca. 12 Metern. Durch die vertikale Aufhängung und die Endspeisung muss das Kabel nicht mit auf den Mast geführt werden und die Kräfte der Antenne, die am Mast ziehen wirken nur nach unten. Im Folgenden soll eine solche EFHW Antenne für den Selbstbau beschrieben werden.

Die nachfolgende Zeichnung zeigt den Aufbau des Strahlers:

Für die Einspeisung ist ein Balun erforderlich. Den Aufbau des Baluns zeigt die nachfolgende Skizze.

 

Fangen wir am  oberen Ende der Antenne an. Der Antennendraht soll an der Spitze eines  GFK Teleskopmastes befestigt werden. Das Foto zeigt die entsprechende Halterung dazu, die einfach auf das obere, dünnste Element des Mastes aufgesetzt wird. Die gezeigte Ausführung wurde mit einem 3D-Drucker hergestellt.  Die Druckdatei dazu kann am Ende des Beitrags geladen werden.

Es sind aber auch andere Ausführungen z.B. aus Holz oder mit PVC Rohren möglich.

Hier ein Detailaufnahme der Unterseite. Deutlich zu sehen die Öffnung welche über den GFK-Mast passt.
Dieses Bild zeigt die Verlängerungsspule für das 40m Band. Diese besteht aus einem PVC-Röhrchen von 19mm Durchmesser auf welches 90 Windungen von 1mm starkem Kupferlackdraht aufgebracht wurden. Zusätzlich wurden die Windungen mit Tape fixiert.

Da kein 19mm Röhrchen zur Hand war, wurde auch hier ein Röhrchen mit einem 3D Drucker gefertigt. Auch diese Druckdatei ist am Ende des Artikels zu finden.

Blick in das geöffnete Gehäuse des Baluns. Das Gehäuse ist eine zuschraubbare Feuchtraumdose aus dem Baumarkt. Die zwei Doppel-Windungen, ausgehend von der PL-Buchse zur Erde, sollten miteinander verdrillt werden.

Zu sehen auch der 100pF Kondensator, welcher eine Spannungsfestigkeit von 1000 Volt haben sollte.

 

Für die Anschlüsse der Erde bzw. des Strahlers wurden Schrauben mit Flügelmuttern verwendet. Das ermöglicht einen schnellen Aufbau vor Ort.
Das Foto zeigt den Aufbau der Antenne auf dem Ostenberg im Sauerland. Zugegeben, es ist eigentlich nur der GFK-Mast zu sehen und die Verlängerungsspule kann man auch nur erahnen.

Das Foto wurde gewählt um zu zeigen, dass der Mast, trotz der Tatsache, dass er komplett auf 10m ausgefahren wurde, stabil und gerade steht .

Für die Befestigung des GFK-Mastes wurden ebenfalls 3D-Teile gedruckt. Hierüber veröffentlichen wir vielleicht später einen eigenen Beitrag.

Der Mast ist 10m hoch, die Antenne aber 12m lang. Die „Überlänge“ wird ca. aus 1m Höhe schräg zum Balun geführt. Der Antennendraht sollte keinen Kontakt zum Boden bzw. zu Pfanzen haben. Dies verändert das SWR und Resonanzfrequenz.

Und abschließend ein kurzes Fazit und ein Diagramm mit dem Frequenzverlauf und den Resonanzpunkten. Das Diagramm wurde mit dem Nano-VNA aufgenommen und zeigt zwei gute und eindeutige Resonanzpunkte.

Im praktischen Einsatz machte die Antenne eine gute Figur. Die erhaltenen Rapporte waren stets sehr gut und auch die anrufenden Stationen zeigten eine gute Feldstärke am S-Meter. Die Antenne zeigte sich auch unempfindlich gegenüber verschiedenen Umgebungen. Wie schon beschrieben ist allerdings Voraussetzung, dass der Strahler keinen Kontakt zum Boden bzw. zu Pflanzen hat.

Und zu guter Letzt noch die Druckdateien für die Aufsatzkappe und das 19mm Röhrchen für die Verlängerungsspule. Die beiden Dateien sind in der ZIP-Datei enthalten

Druckdateien